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					 Winzerkeller 
					Ausstellung 
					Kellergenossen als Weinerlebniswelt 
					Führung 
					im Außenbereich: Vorstellung von Ingelheim als sehr junger Stadt (1. April 
					1939). Sie besteht zunächst aus drei, heute fünf der vormals reichsunmittelbaren Dörfer 
					des Ingelheimer Grundes, der um 
					1400 als  Reichspfand an den Kurfürsten der Pfalz bei 
					Rhein gegeben worden sind. Die ausgeprägte Eigenständigkeit 
					der Dörfer zeigt sich in der parallelen Gründung von zwei 
					Winzergenossenschaften (Ober- und Nieder-Ingelheim).  
					Winzerkeller - Architektur 
					 
					Der Winzerkeller ist ein dreigeschossiger Bau mit einer Gründerzeitfassade. Die drei Ebenen sind 
					funktionsorientiert angelegt. 
					Gründung der 
					Genossenschaft (1901) 
					60 bis 106 Mitglieder im ersten Jahr; Situation: 
					Winzer waren Bauern, die auch Reben angebaut und Wein 
					(primär für den Eigenbedarf) produziert haben, selten waren 
					sie gleichzeitig Weinhändler. Sie verkauften Trauben, Most 
					oder fertigen Wein an Großkellereien.  
					Führung im 
					Innenbereich (EG): Motivation für 
					den Zusammenschluss: Separate Kelterhalle  
					(von Karl d.G. in seinen Kapitularien verlangt!), im 
					römischen Weinbau Standard. 
					Qualitätssteigerung durch gemeinsame Anschaffung und Nutzung 
					von teuren Großgeräten.  
					Organisation der Lese: Bestimmung des sortenspezifischen 
					Lesezeitpunktes durch den Kellermeister. 
					Vermarktung des Weines: Weinversteigerung durch die 
					Genossenschaft. 
					Neue 
					Herausforderungen: Schädlinge wie Mehltau (Oidium und Peronospora); 
					Optimierung des Einsatzes der Spritzmittel zur Bekämpfung des 
					Mehltaus; Pfropfreben gegen Reblaus; "Amerikanerreben" als 
					Unterlagenreben.
					Umgang mit "Unkraut" (Herbizideinsatz) und Wassermanagement im 
					Weinberg. 
					Das Weingesetz und 
					resultierende Verordnungen (exemplarisch: Meldepflicht für 
					Zuckerung). 
					Önologie: 
					Als Beispiel genannt sei die Anlage zur Kurzzeiterhitzung der Maische.  
					Heutige Nutzung 
					(ab 2019) 
					Im EG trennt der Grünbereich Vinothek und Tourismusbüro vom 
					Gastronomiebereich; Balkon mit Rheingaublick und Wingert.
					 
					1. UG: Veranstaltungsraum für Kleinkunst und Feste. 
					Präsentation des typischen Mauerwerks.  
					2. UG: Hier erwartet den Besucher die Weinerlebniswelt: 
					"Kellergenossen". 
					Der Eingangsbereich symbolisiert den Übergang vom Weinberg 
					in den Keller (Viertelstickel sind Standard für die 
					Reberziehung zur Zeit der Genossenschaftsgründung).  
					Weinfässer aus Holz sind hier Träger von Schnitzkunst und 
					Historie.  
					Das "transluzente 
					Touchterminal" verknüpft die Jahreszahl auf den Fässern mit 
					Berichten aus der Tageszeitung zu historischen Ereignissen 
					des betreffenden Jahres (lokal und global). Gleichzeitig 
					werden Schlager aus dem Jahr dargeboten. 
					Das Ehrenfass 
					für Kellermeister Menges wurde zur Demonstration 
					der Herstellung eines Fasses "expandiert". 
					Optimierung der 
					Lagerkapazität durch Anschaffung von Betontanks in den 50er 
					Jahren. Drei Betonfässer 
					wurden zur Präsentation von verschiedenen Besonderheiten mit 
					Türöffnungen versehen: 
					1. Duftlabor 
					2. Historische Abfüllanlage 
					3. Kellergespräche: Mitarbeiter und Funktionäre berichten 
					aus dem Alltag der "Kellergenossen". 
					Es folgt eine Interaktive 
					Tafel zu verschiedenen Bereichen der Genossenschaft. 
					Der Weinweg 
					"Walk of Wine". Filmische Darstellung der einzelnen Schritte 
					zur Weinherstellung im Vergleich von gestern und heute 
					(sieben Stationen). 
					Wunschmaschine: 
					Demonstration zur Verkorkung von Flaschen mit individuellem 
					Wunschzettel. 
					Ende der 
					Genossenschaft: 1993 wurde das Anwesen verpachtet. Ab 
					2010 übernimmt die Stadt das Anwesen und entwickelt es zur 
					heutigen Nutzung. 
					Abschluss: 
					Verkostung von Weinen der Vinothek mit Diskussion zum aktuellen Stand des Weinbaus in 
					Rheinhessen; Hinweis auf die Weinbergsführungen "Rheinhessenwein" Von der Masse zur Klasse. 
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