Startseite Führungen Reformation in Ober-Ingelheim

 

 

VHS - Angebot Heimat und Geschichte

“Die Reformation in der Kurpfalz und ihre Auswirkung auf Ober-Ingelheim"

Kurs 3651 - Referent: Dr. Günter Weis

Der Termin war am Sonntag, den 03.09.2017 

 

Wir erfahren das Reformationsgeschehen aus der Sicht der heutigen Burgkirche. Sie erzählt von ihren Besitzern und Pfarrern, ihren vorreformatorischen und den durch die Reformation neu entstandenen Schwesterkirchen sowie von den betroffenen Menschen im Ingelheimer Grund. Die Burgkirche erlebte die Reformation als großes Chaos: Mal beherbergte sie Katholiken, mal Lutheraner, mal calvinistisch reformierte Christen, dann zwei Konfessionen simultan, bis sie schließlich zur evangelischen Kirche wurde.

Besichtigt werden die Burgkirche, St. Michael, die Reste der Klosterkirche Engelthal, der Lutheranerkirche und der Spitalkapelle St. Jocus.

Es besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an dem Rheinhessischen Menü „WWW“ auf dem Malakoffturm zum Preis von 8 € pro Person.

Anmeldung erbeten unter guenter.weis@hotmail.de

 

 

 Kirchengeschichte - Wenn die Burgkirche erzählen könnte:

Ich bin eine der am besten erhaltenen Wehrkirchen nördlich der Alpen. Seit der Stadtgründung Ingelheims (1939) werde ich Burgkirche genannt und beherberge die evangelische Kirchengemeinde Ober-Ingelheim.

Gebaut wurde ich um 1400 auf dem Grund mehrerer Vorgängerkirchen, zuletzt einer einschiffigen romanischen Kirche. Eine meiner Vorgängerkirchen wurde von Karl dem Großen zusammen mit Weinbergen dem Kloster Hersfeld geschenkt.

Man weihte mich zu St. Wiprecht (oder St. Wigbert, dem ersten Abt von Fritzlar und Patron des Klosters Hersfeld).

Etwa 500 Jahre nach der Schenkung (1296) wurde das Patronatsrecht an das Domkapitel zu Mainz abgegeben. Neben mir stand (erstmals erwähnt im Jahr 1390) bis etwa 1800 eine Michaelskapelle mit Beinhaus.

Im Jahr 1521 war meine Innenausstattung fertig gestellt.

Jetzt erlebte ich von Beginn an die Reformation. Unter Kurfürst Ludwig V. begann alles recht harmlos. Fast alles blieb beim Alten. Erst Friedrich III. führte 1565 die Reformation ein - "Mit aller Schärfe der von ihm angenommenen calvinistischen Richtung". Der lutherische Pfarrer Peters, der den neuen Glauben predigte, aber meine Einrichtung beließ, wurde abgesetzt. Meine Altäre wurden entfernt, katholische Messen, bislang von Altaristen (Vikaren) regelmäßig abgehalten, wurden verboten, Gemälde wurden überweißt und kirchliches Gerät vernichtet.

Die gesamte Reformation erlebte ich als großes Chaos: Mal beherbergte ich Katholiken und Lutheraner, mal calvinistisch reformierte Christen, manchmal zwei Konfessionen simultan, die katholischen Christen im Altarraum, die reformierten Christen im Kirchenschiff.

Seit 200 Jahren gehöre ich der evangelischen Kirche und freue mich über die neue ökumenische Ausrichtung der Christen.

 

Führung zur Reformation am 3. September 2017 | Reformation in Heidelberg | Touristisches Heidelberg | Lutherjahr 2017

 

Die Dokumentationen zu meinen Führungen liegen im
geschützten Bereich mit dem Benutzernamen ingelheim

Zugang zum geschützten Bereich mit dem Benutzernamen ingelheim

Das Passwort muss bei mir erfragt werden (guenter@familie-weis.eu)