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Zwei gotische Kleinode in Rheinhessen

Umgeben von Weinbergen liegen nur wenige Kilometer voneinander getrennt die evangelische Burgkirche in Ober-Ingelheim und die katholische Rochuskapelle in Bingen.

Sind die Pilgerkapelle, die nach einer Brandkatastrophe im Kulturkampf gegen die "Preußenmadonna" (Niederwalddenkmal) wieder aufgebaut wurde und die gut erhaltene mittelalterliche Wehrkirche denn überhaupt vergleichbar?

Interessenten für die Vergleichsführung bitte ich, sich per Mail bei mir zu melden:  guenter.weis@hotmail.de

 

Die Geschichten im Vergleich

Die heutige Rochuskapelle wurde auf dem Platz einer Vorgängerkirche gebaut und vor 125 Jahren geweiht. Die Vorgängerkirche war einem Brand zum Opfer gefallen. Am gleichen Platz stand vor dieser die Pestkapelle, die nach einem im Pestjahr 1666 abgelegten Gelübde der Stadtväter, an der Stelle einer alten Bethlehemkapelle eine dem Pestheiligen Rochus geweihte Kirche zu bauen, die Ziel eines jährlich von der Basilika ausgehenden Pilgerzuges ist. Diese Kirche wurde im Erbfolgekrieg zerstört und danach wieder aufgebaut.
Während all diesen Phasen war das Land um Bingen Eigentum des Fürstbischofs von Mainz, dem mächtigsten Kirchenmann nördlich der Alpen.

Erheblich älter als die neue Rochuskapelle ist die Burgkirche in der heutigen Form. Erbaut wurde sie um 1400 als Wehrkirche und Grabeskirche der Ingelheimer Adelsfamilien. Über die Vorgängerkirchen an gleicher Stelle ist wenig bekannt. Karl der Große hatte eine Vorgängerkirche mit zugehörigen Weinbergen an das Kloster Hersfeld geschenkt. Daher war sie St Wigbert, dem Patron des Klosters Hersfeld geweiht. Zur Reformationszeit gehörte der Ingelheimer Grund zur Kurpfalz.
Die Heidelberger Kurfürsten bekannten sich schnell zu Luther und danach zu Calvin: Die St. Wigbertkirche wurde zur Reformierten Kirche.

 

Wer begegnet uns in den Kirchen?

In der Rochuskapelle dominiert der Pestheilige Rochus. Seine Statue am Hochaltar wurde vor 130 Jahren aus der brennenden Vorgängerkapelle gerettet. Sie ist 300 Jahre alt.
Ein eigener Altar ist der Hildegard von Bingen gewidmet. Überreste der Binger Heiligen Rupertus und seiner Mutter Berta sind Bestandteile des Reliquienschatzes.
In der kleinen Seitenkapelle begegnen wir Goethe, der hier ein Gemälde hinterließ, auf dem hat er sich als Rochus darstellen lassen.

In der heutigen Burgkirche stehen die Grabdenkmale der Ingelheimer Adelsfamilien. Wenige Spuren zeigen, dass die Burgkirche ein Pilgerziel der Ingelheimer Schiffer war. Im romanischen Turm lagerten wichtige mittelalterliche Dokumente: Die Haderbücher und Oberhofbücher zum Beispiel, die als Belege mittelalterlicher Rechtsprechung teilweise erhalten sind.
 

 

 

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