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Der Mäuseturm am Binger Loch

 

 

Der Mäuseturm
Seit Mitte des 13. Jahrhunderts nutzten die Mainzer Erzbischöfe die enge Fahrrinne des Binger Lochs nahe am rechten Rheinufer zur Zollerhebung. Für die militärische Absicherung sorgten die Burgen Ehrenfels und Klopp auf beiden Rheinufern. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Befestigungslinie zusätzlich durch den Wachturm auf der Flussinsel verstärkt. Der Name „Mäuseturm“, der 1516 erstmals belegt ist, leitet sich wohl von seiner Funktion als Wachturm ab (mittelhochdeutsch „musen“ = lauern) ab.
Nach Zerstörungen im 30jährigen Krieg blieb der Mäuseturm Ruine. Seit 1815 bildete der Turm einen markanten Grenzpunkt der preußischen Rheinprovinz und wurde 1856-1858 daher unter persönlicher Beteiligung des Königs und nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner repräsentativ restauriert.

 

Eine neue Funktion erhielt der Mäuseturm um 1850 als Signalturm (Wahrschauerturm) für die Schifffahrt am Binger Loch, die erst mit der endgültigen Verbreiterung der Fahrrinne 1973/74 überflüssig wurde.
Aufgrund seiner spektakulären Lage am Eingang des Rheintals wurde der Mäuseturm schon im 17. Jahrhundert von holländischen Malern „entdeckt“ und kann daher als eines der ältesten topographisch exakt identifizierbares Rheinmotive der Landschaftsmalerei gelten. Seit der Zeit der Rheinromantik ist das malerische Bauwerk und seine grausige Legende wie nur wenige weitere Orte am Rhein auch in der europäischen Literatur präsent (u.a. Clemens Brentano, Victor Hugo, Ferdinand Freiliggrath).

 

Das Binger Loch
1. In der Sagenwelt: Wegen der Engstelle (Quarzitbarriere) des Rheines entstand in grauer Vorzeit ein großen See.
Ein Zaubererer  zauberte ein Loch, durch das das Wasser abfließen konnte - es kam bei St. Goar wieder an die Oberfläche. So wurde das Mainzer Becken zum fruchtbaren Land.
Um 400 versenkte Hagen von Tronje hier den Nibelungenschatz
Der Turm wurde schon im 16. Jahrhundert mit der Legende von Bischof Hatto (900) in Verbindung gebracht, der hier als Strafe für seine Unbarmherzigkeit bei lebendigem Leibe von Mäusen aufgefressen worden sei.

 2. Historisch belegt: Der Höhenunterschied zwischen Binger Loch und Assmannshausen betrug auf wenigen hundert Metern 3 m (das stärkste Gefälle im schiffbaren Stromverlauf).
Burg Ehrenfels 1200 von Philipp von Bolanden unter Regierung des Bischofs Siegfried als Zollburg erbaut.

1500: Bischöfe und Frankfurter Kaufleute erreichten, dass 1630 eine 4 m breite Durchfahrt möglich war. Im 30jährigen Krieg die Schweden (1632-35) und die Franzosen 1689 im Erbfolgekrieg versuchten ohne Erfolg, die Fahrrinne zu verbreitern.

1700 Sprengungen; Wiener Kongress: Rheinpreußen ab Bingerbrück und Kaub; der Mäuseturm wird preußischer Grenzturm.
1900 Dampfschifffahrt und Industrialisierung - Sprengungen verbreiterten das Fahrwasser bis 1832 um das 10fache (Binger Loch Denkmal 1832).

 

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